In Deutschland stört mich immer wieder die aktuelle Mode der Vermischung von Deutsch und Englisch. Insbesondere Vermarkter (engl. Marketing) und Medien scheinen zu glauben, durch die zwanghafte Verwendung von Lehnwörtern aus dem Englischen sich gehobener auszudrücken, obwohl das Gegenteil der Fall ist. Eine ähnliche Erscheinung gab es vor einigen hundert Jahren durch Verwenden von französischen Wörtern. Aber auch im täglichen Gespräch mit Bekannten muss ich Dinge wie "Wie geht's der Family? Bei uns sind alle ganz happy." hören. Sogar die Tagesschau spricht von Airport statt vom Flughafen. Wer mich kennt, weiß, dass es mich keineswegs stört andere Sprachen zu hören und zu sprechen, aber wenn schon, dann doch ganze und korrekte Sätze und keine beliebige Mischung.
Noch schlimmer finde ich es aber, wenn Wörter verwendet werden, die im Englischen eine ganz andere Bedeutung haben, als der deutsche Sprecher es glaubt, sogenannte Scheinanglizismen. In den letzten Monaten in den USA sind mir folgende Beispiele aufgefallen:
Denglisch | Besser in deutsch | Was ein Amerikaner verstehen würde | üblich in englisch |
Oldtimer | altes Auto | ein erfahrener Mensch/"Alter Hase" | Vintage-Car |
Drive in | Autoschalter | Autokino | Drive thru |
Handy | Mobiltelefon | Praktisch | Cell phone |
WLAN | Drahtloses Netzwerk | ? | WiFi |
Beamer | Digitaler Projektor | BMW | Projector |
No-go | Tabu | Funktioniert nicht | No-no |
Tramper | Anhalter | Penner | Hitchhiker |
Public viewing | Öffentliche Voführung | Leichenschau | Public screening |
Service point | Auskunft | ? | Information desk |
Alien | Außerirdischer | Fremder | Extraterrestrial (alien) |
Mailbox | Anrufbeantworter | Briefkasten | Voicemail |
Whirlpool | Luftblasenbad | Strudel / Marke für Haushaltsgeräte | Hot tub / Jacuzzi |
Mobbing | Schikanieren/Anpöbeln | Menschenmenge | Bullying |
Happy End | Frohes Ende | Happy ending | |
Home Office | Arbeite von zu Hause | Der Büroraum im Haus | Working from home/Telecommuting |
Smoking | Abendanzug/Frack | Rauchen | Tuxedo |
Auch in modernen Fachgebieten kann man problemlos deutsch sprechen. Wer Dinge nicht in seiner Muttersprache ausdrücken kann, versteht das worüber er spricht auch nicht vollständig. Er erscheint mir sowohl klarer als auch sinvoller 'Heruntergeladen' statt 'downgeloaded', 'Programm' statt 'Software', 'Knopf' statt 'Button', 'Lautsprecher' statt 'Speaker' und 'gestrichen' statt 'gecancelt' zu sagen. Manche Wörter hören sich zunächst vielleicht setlsam an, aber nicht mehr sobald man sich daran gewöhnt hat, wie 'Suchmaschine' oder 'Festplatte' zeigen. Also warum keinen Speicherstock statt dem USB-Stick verwenden?
Interessanterweise stolpere ich auch regelmäßig über deutsche Wörter die in Amerika im Englischen verwendet werden:
Also Leute, gebt euch Mühe beim Schreiben und traut euch übertriebenes Denglisch zu kritisieren, insbesondere wenn es mehrdeutig oder sinnentstellend ist.